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Austrennen von geklebten Autoscheiben//

Geschrieben von Autoglas-Center

 

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Austrennen von geklebten Autoscheiben

An immer mehr Fahrzeugen sind Frontscheiben, Heckscheiben und Seitenscheiben mit hochmoduligen Polyurethan Klebern verklebt.

Vom Gummi zum Polyurethan

Früher waren die Scheiben mit Gummi eingezogen, vereinzelt wurden Gummi und Füller verwendet. Dann kamen die Kaltklebeprofile (Butyl) gefolgt von der ersten Generation Polyurethan.

Scheiben mit Gummi eingezogen

Bei einer Scheibe die mit Gummi eingezogen ist hat man einfach den Gummi aufgeschnitten oder den Füller gezogen und die Scheibe mit den Füssen herausgedrückt.

Kaltklebeprofil (Butyl)

Beim Kaltklebeprofil musste man die Masse erwärmen, was später mit dem integrierten Kupferdraht und der Autobatterie ein leichtes war, und die Scheibe langsam hinaus drücken.

Austrennen

Bei der ersten Generation Polyurethan wurden die Scheiben mit Feinmesser, Runddraht, Vierkantdraht oder Golddraht  ausgetrennt. Bei der Draht-Variante mit Kreuzgriff benötigt es meist zwei Personen.

Der Wandel

Die Anforderungen an den Polyurethan wurden immer höher. Die Anforderungen an die Scheiben, insbesondere an die Frontscheibe, wurden immer höher.

Industrie forderte im Zusammenhang mit Sicherheitsaspekten, Frontscheibenheizungen, Frontscheibenantennen, Laminate, Sensoren, einen elektrisch nicht leitenden, kohlenstoffreien hochmoduligen, Polyurethan. Zeitgleich minimieren die Fahrzeug- Hersteller die Distanz zwischen Glas und Karosserie. Wir von der Reparaturseite wollten möglichst lange Verarbeitungszeiten bis zur Hautbildung und möglichst kurze Standzeiten der Fahrzeuge bis zur Erfüllung der Crash Test Anforderungen.

Konnten wir am Anfang noch mit der L-Klinge am Feinmesser einfach mal durchfahren und schneiden, benötigten wir schon bald Ultra scharfe Klingen, diese musste man laufen schleifen, und Anti-Vibrations-Handschuhe tragen um keine Gesundheits-Schäden zu bekommen (Weissfinger Krankheit).

Verbreitet war die Variante mit Draht. Am Anfang der Runddraht, danach Vierkantdraht mit Kreuzgriffen. Für hartnäckige Scheiben gab es den Golddraht. Diese Drähte erhitzen sich beim Schneiden enorm. Speziell wenn noch Gummikäder involviert waren. Es galt zu schauen, dass kein Kontakt zu Plastikteilen entstand, da sich der Draht sofort reinschmolz und es hat doch ziemlich viel Kunststoff um eine Scheibe im Innenraum. Riss der Draht, hat man sich angeschlagen, meist Ellenbogen oder den Kreuzgriff ins Gesicht gehauen oder wurde durch den zurückspickenden Draht verletzt. Der Kraftaufwand war enorm. Die Lösung nahte mit dem Roll Out, die Firma Fein kam mit dem SuperWire, ebenfalls mit Draht und Akku. Es gibt viele Personen die mit diesen Drahtschneide-Geräten arbeiten.

Da die Distanz zwischen Glas und Karosserie immer kleiner wird, ist der Einsatz von Feinmessern nicht mehr möglich. Das Glas zersplittert extrem. Dasselbe geschieht nun auch schon mit dem Draht, dass Glas wird meist bei den A-Säulen gesprengt.

Wichtig immer Schutzbrillen die die Augen komplett abdecken, wie eine Skibrille, tragen.

Das Single Cut

Seit Frühling 2013 arbeiten mit dem Single Cut von Glas Trösch AG Autoglas und der gelben Spyderline. Dazu kommt der Milwaukee Akku Maschine mit Biteinsatz. Maschinen mit Bohrfutter sind für PW nicht zu empfehlen, da das Bohrfutter bei dem immer geringer Platz zwischen Frontscheibe und Armaturenbrett die Haut des Armaturenbrett unreparierbar verletzen kann.

Die Spyderline ist eine „Schnur“, wird also nicht heiss und man kann sich an ihr nicht verletzen. Meine Frau schneidet Scheiben an PKW, Lieferwagen und Lastwagen alleine raus. Dank der Akku Maschine benötigt es keinerlei Kraft mehr. Die Oberfläche der Karosserie wird nicht beschädigt, der Polyurethan sauber geschnitten und es wird nichts an den Verkleidungen oder Armaturenbrettern beschädigt. Auch Antennen und Stromkabel und Leiter sind nun weniger gefährdet. Meist können die A-Säulen Verkleidungen belassen werden. Da keine Beschädigungen an der Karosserie entstehen ist der Einsatz von dem Primer Los einsetzbaren 9097 von Teroson möglich.

Mit einem Single Cut von Glas Trösch AG Autoglas trennen wir ca. 600 Scheiben aus, dann ist der Verschleiss am Gerät zu gross und es muss ersetzt werden. Das sind Kosten von sfr. 1.41 pro Scheibe.

Dazu kommt die zusammendrückbare gelbe Spiderline die sfr 0.95 pro Laufmeter kostet und mehrfach verwendet werden kann.